5 FRAGEN AN CAROLINE KENT

CAROLINE KENT
Caroline ist seit 2020 Direktorin von Women for Women International und engagiert sich seit mehr als 20 Jahren für soziale Gerechtigkeit im internationalen Kontext. Ihr Fokus liegt dabei auf den Themen Gendergerechtigkeit und globale Gesundheit. In den Bereichen politische Interessenvertretung, Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnenführung hat sie für diverse internationale Nicht-Regierungsorganisationen gearbeitet.

Bevor sie sich im Jahr 2020 Women for Women International Deutschland anschloss, war sie die stellvertretende Geschäftsführerin von Tactical Tech. Davor war sie Mitglied des Geschäftsführungsteams der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Zuvor arbeitete Caroline als Redakteurin für die Vereinten Nationen.

UNO

Liebe Caroline, wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Women for Women International – kannst Du uns hier einen kleinen Einblick in die Organisation geben?
Vielen Dank, wir freuen uns auch über die Zusammenarbeit. Women for Women International unterstützt Frauen in einigen der gefährlichsten Regionen der Welt, wie zum Beispiel in Afghanistan.

Als Organisation investieren wir in Frauen die, Krieg, Armut und Gewalt erlebt haben. Im Rahmen eines einjährigen Schulungsprogramms klären wir sie über ihre Rechte und das Thema Gesundheit auf, bieten ihnen eine Berufsausbildung sowie finanzielle Zuschüsse. So können sie nachhaltig ihr eigenes Geld verdienen und sich ein selbst bestimmtes Leben aufbauen.

DUE

Wie bist Du zu Women for Women International gekommen?
Frauen leisten einen enormen Beitrag zu Frieden, Stabilität und Wohlstand in Konfliktländern. Diese wichtige Thematik wird oftmals unterschätzt. Den Ansatz von Women for Women International, weltweit in Frauen zu investieren, fand ich sehr überzeugend und als die Organisation ein Länderbüro in Deutschland eröffnet hat, habe ich mich sofort beworben.

TRE

Wie sieht Dein Alltag bei Women for Women International aus?
Es ist schwer das zu sagen, da kein Tag dem Anderen gleicht. Wir setzen uns dafür ein, mehr Öffentlichkeit für die Situation der Frauen die wir unterstützen zu erreichen.

In meinen Alltag gehören Gespräche mit der Presse, aber auch mit politischen Entscheidungsträger:innen. Wir stimmen uns dabei sehr eng mit unseren internationalen Kolleg:innen vor Ort ab. Da wir auch Gelder für unsere Arbeit vor Ort sammeln, bin ich tagsüber oft in Gesprächen mit Spender:innen oder privaten Stiftungen, die unsere Arbeit unterstützen.

QUATTRO

Du engagierst Dich seit über 20 Jahren für soziale Gerechtigkeit? Was hat Dich in dieser Zeit am meisten bewegt?
Ein Beispiel aus dem letzten Jahr hat mich zutiefst bewegt: Mehrere Frauen aus unserem Programm in Bauchi in Nigeria haben mitbekommen, dass während der Pandemie eingie Witwen in ihrem Dorf völlig mittellos waren. Die Frauen haben beschlossen, mit dem wenigen Geld was sie von unserem Programm erhalten haben, Geld an ihre Nachbarinnen zu spenden.

Eine Frau sagte: “We don’t give because we have enough, but because we care enough”. Das hat mich sehr inspiriert und sehr bewegt.

CINQUE

Und noch eine letzte Frage: Wie sieht ein perfekter Tag für Dich aus?
Vor zwei Wochen konnten wir unser Programm in Afghanistan wiederaufnehmen. Aufgrund der Machtübernahme der Taliban mussten wir sechs Monate lang alle Programme vor Ort pausieren. Am ersten Tag, als wir unser Schulungszentrum wiedereröffnet haben, haben wir mit circa 30 Frauen gerechnet. Am Ende des Tages sind 90 Frauen gekommen, um an unserem Programm teilzunehmen. Das war ein sehr schöner Tag und ein großer Erfolg.

GRAZIE MILLE!